Fotos: Ulli Selig @ullikat_photo
Die Natur schützen durch Verbundenheit und Fürsorge
Als ich neulich in der Dahlener Heide war, ist mir wieder einmal bewusst geworden, wie sehr ich unseren Leipziger Auwald liebe und was für ein Geschenk es ist, so nah an einem ursprünglichen Waldgebiet zu wohnen.
Im Auwald gibt es Bäume allen Alters – es gibt die “Baum-Ältesten”, die “jungen Heranwachsenden” und “die Baumkinder” der ganz jungen Generation. Es gibt nahrhafte Wildkräuter und Heilpflanzen in Hülle und Fülle. Die Luft ist erfüllt von Lebendigkeit und einem anhaltenden Zwitschern – einfach alles singt und klingt hier. Der Auwald ist eine Oase des Friedens und pure Erholung für unseren Geist. Hier wird spürbar, wie alles miteinander verwoben ist. Hier können wir von Mutter Erde lernen und erfahren, was es bedeutet, eingebettet zu sein in den großen Kreislauf.
Der Waldboden hier ist weich und gibt bei jedem Schritt nach. In der Dahlener Heide hingegen türmen sich die trockenen Laubblätter vom Vorjahr nur so und der Boden ist durch die forstwirtschaftlichen Fahrzeuge und die flächendeckende Rodung zusammengepresst und nahezu ausgetrocknet. Auch konnte ich nur wenige Vögel entdecken und an einigen Stellen dieses Gebietes ist es fast unheimlich still. Ich habe mich verbunden und gespürt, wie sehr dieser Ort Nahrung, Zuwendung und liebevolle Pflege braucht.
Was wir dem Wald zurückgeben können
Lange Zeit dachte ich, die Natur braucht uns nicht, aber das Gegenteil ist der Fall: Der Wald braucht uns ebenso wie wir ihn. Wir sind ein Teil von ihm und lebten ursprünglich ganz nah mit ihm. Studien haben ergeben, dass der Wald dort besonders kraftvoll, gesund und widerstandsfähig ist, wo er respektvoll von uns Menschen behandelt wird, wo er geschätzt wird, wo wir ihm unsere Dankbarkeit und Liebe schenken und uns als Teil des großen Ganzen begreifen. Oft finde ich in den Leipziger Waldgebieten Stellen, wo Menschen ein paar Nüsse und andere Gaben hinterlassen haben. Das berührt mich und es wird von Monat zu Monat mehr.
Auch wir sind ein wertvoller Teil des Gefüges. Oft wissen wir gar nicht, wie sehr der Wald es spüren kann, wenn wir ihn respektvoll betreten und uns auf sein Sein einschwingen, an einem Baum verweilen und ihn um Erlaubnis bitten, uns bei ihm ausruhen zu dürfen. Wir können sogar eine tiefe Beziehung zu einem Platz oder einem bestimmten Baum aufbauen, wenn wir ihn nur regelmäßig besuchen. Der Baum wird uns wiedererkennen und der Wald ebenso. Das alles nährt unsere Heimat und die Gebiete in denen wir leben.
Wir können vieles tun und bewirken, wenn wir uns wieder mehr auf den Klang und die Sprache der Natur einlassen, uns Zeit für sie nehmen und ihr aufmerksam zuhören, in Kontakt mit den Bäumen treten, den Wald als unser ursprüngliches Zuhause und das unserer Vorfahren begreifen.
Alles steht in Verbindung miteinander – wir brauchen uns nur zu erinnern.
Diese Verbindung ist lebendig, ganz natürlich und in jedem Moment da.
Wir berühren die Rinde eines Baumes, lauschen dem Wind, stehen in einem Flusslauf und es kommt zu uns, was zu uns finden will.
Naturangebote der Wildnisschule im Auwald Leipzig:
Wenn du wieder mehr mit der Natur in Einklang kommen möchtest und den Wunsch verspürst, tiefer mit Mutter Erde in Verbindung zu treten, dann ist vielleicht einer der folgenden Kurse etwas für dich:
Naturjournaling durch den Jahreskreis
Schreibe dein eigenes Naturtagebuch und lerne die verschiedenen Pflanzen, Kräuter, Tiere und Umgebungen im Jahreskreis kennen. Dabei eröffnet sich uns ein ganz neuer Blickwinkel auf den Wald und seinen Detailreichtum.
Die Kraft von Naturmandalas und Altären
Wenn wir unsere Herzen öffnen und der Natur aufmerksam lauschen öffnen sich uns neue Welten. Wir lernen, wie wir nicht nur von der Natur nehmen, sondern ihr auch sehr viel zurückgeben können.
Ich würde mich von Herzen freuen dich dort zu sehen,
deine Gerlinde.